AIL-Talk: Area 7 lab
Metagames zu Kunst und Computationaler Neurowissenschaft
Künstlerische Auseinandersetzungen mit naturwissenschaftlichen Themen, oft unter Labels wie
art-science, bio-art, etc., fokussieren meist auf experimentell gewonnener Erkenntnis.
Dieser
Blickwinkel liegt auf der Hand, negiert aber die aktuelle Bedeutung theoretischer Komponenten nicht nur in der Physik, sondern
auch in Kognitions- und Biowissenschaften seit dem Aufkommen der Psychophysik.
Aufgrund des Wandels in der wissenschaftlichen
Methodik im Zusammenhang mit der Erkenntnis, dass durch die Komplexität der Untersuchungsgestände reine Beobachtung nicht
mehr ausreicht, gewinnen Theorie und Konzept an Bedeutung, wie in jener Richtung aktueller Konzept-Kunst, die durch Spielmechaniken
Grundlagen der Materialität und Medialität beforscht.
Der Neurowissenschaftler Stefan Glasauer (Bernstein Center
LMU München/ Computational Neuroscience BTU Cottbus) und die Gametheoretikerin und Künstlerin Margarete Jahrmann (Game Design
Zürcher Hochschule der Künste) entwickeln Installationen, Performances und spielerische Inszenierungen, mit denen sie Verbindungen
zwischen Technologien, Metaphern der Neurowissenschaften und ihrer gesellschaftlichen Bedeutung herstellen und aufzeigen.
Anhand von Fallbeispielen und künstlerischen Arbeiten diskutieren sie Themen wie künstliche neuronale Netze, deep dreaming,
kognitive Mechanismen und künstlerisch forschende ludic methods.