Fließende Körper - schalloses abformen
Projektleiter: Klaus Bollinger
Institut für Architektur
Laufzeit: 01.02.2018 - 31.05.2021
Austrian Science Fund (FWF): AR 459 Programm zur Entwicklung
und Erschließung der Künste (PEEK)
Das heutige Design-Dilemma ist eine technologische
Lücke zwischen anspruchsvollen Software-Modellen und der Fähigkeit, diese Modelle in die Realität umzusetzen. Komplexe Formen
sind leicht mit Hilfe von Computer-Software generiert, aber sehr beschränkt, wenn es darum geht, sie in die reale Welt mit
einem bergrenzten Budget zu übersetzen. Heute gibt es eine umfangreiche Welt virtueller Gestaltungsstrategien, die uns zur
jederzeit zur Verfügung stellen um effizientere Strukturen und ästhetische Formen zu erforschen. Doch ohne eine anpassungsfähige
Bauindustrie, welche diese Strukturen und Entwürfe auch realisieren kann, bleiben sie im Bereich von Utopie und Wunschvorstellung
"Fluid Bodies" greift diesen Wunsch auf und fokussiert den Ansatz auf den am weitesten verbreiteten Baustoff Beton.
Beton ist fest, doch in seiner ursprünglichen Form ein flüssiger Baustoff, der jeden erdenklichen Körper und Gestalt annehmen
kann. Ziel ist es, prozesshafte Gießverfahren zu entwickeln und daraus ein Alphabet flüssiger Körper zu generieren, die das
einfache, aber radikale Paradigma des Festkörpers überwindet und neue volumetrische Formationen durch Gussexperimente erforschen
kann. Durch das Vernetzen von Disziplinen wie Kunst, Architektur, Modedesign, und Ingenieurswesen versuchen wir eine Reihe
von Methoden zusammenzustellen, die es uns ermöglichen gegossene Prototypen in allen Maßstäben und Formen zu produzieren.
Damit begegnen wir konventionellen Form- und Schalungskonzepten und überholtem Materialempfinden mit einem transdisziplinären
Ansatz.