17.000 Eisenbolzen lügen nicht. Über Ökonomie, Abstraktion
und Wahrheit in Otto Wagners Postsparkasse
Das Versprechen einer endlosen Erweiterung
liegt am Beginn des Modernismus sowohl dem architektonischen Entwurfsprozess als auch der Zirkulation des Geldflusses zu Grunde.
Otto Wagner realisierte 1906 in seinem paradigmatischen Bau des "k.k. Postsparcassen-Amts“ in der Wiener Ringstraßenzone eine
künstlerische Vision, die sich in der Verwendung neuer Materialien und avancierter Bautechnik konkret manifestiert. In diesem
Vortrag wird Wagners ästhetisch reduzierter "Nutzstil" auf seine Verwertbarkeit hinsichtlich einer universalen Theorie der
Abstraktion geprüft und – vor allem – auf die Hard Facts eines Bankgebäudes an der Schwelle zu einer neuen Epoche übertragen.
Livestream:
Der Vortrag findet im Rahmen der Reihe Abstraktion und
Ökonomie statt, die von Eva Maria Stadler und Jenni Tischer von der Abteilung Kunst und Wissenstransfer konzipiert
wurde. Die Vortragsreihe nimmt sich Fragen rund um die aktuellen Herausforderungen einer globalen Wirtschaft, mit ihrem Anspruch
auf expansives Wachstum im Verhältnis zu Ästhetik,Technologie und Demokratie an. Wir fragen nach der Rolle der Kunst zwischen
Konkretion und Abstraktion, und diskutieren dabei formalistische Ansätze der Kunsttheorie mit ihrer Behauptung auf Autonomie,
genauso wie die sozialen und ökonomischen Aspekte, die die kritische Theorie in Betracht zieht, um dem ästhetischen Regime
des Kapitalismus auf die Spur zu kommen.
Im ersten Vortrag der Reihe wird Otto Wagners ästhetisch reduzierter "Nutzstil"
auf seine Verwertbarkeit hinsichtlich einer universalen Theorie der Abstraktion geprüft und – vor allem – auf die Hard Facts
eines Bankgebäudes an der Schwelle zu einer neuen Epoche übertragen. Das Versprechen einer endlosen Erweiterung liegt am Beginn
des Modernismus sowohl dem architektonischen Entwurfsprozess als auch der Zirkulation des Geldflusses zu Grunde. Otto Wagner
realisierte 1906 in seinem paradigmatischen Bau des "k.k. Postsparcassen-Amts“ in der Wiener Ringstraßenzone eine künstlerische
Vision, die sich in der Verwendung neuer Materialien und avancierter Bautechnik konkret manifestiert.
Biographie:
Patricia Grzonka, geboren in St. Gallen/CH, studierte Kunstgeschichte in Zürich und Rom. Sie
lebt als Kunst- und Architekturhistorikerin und -theoretikerin in Wien und ist Lektorin an der Universität für angewandte
Kunst Wien sowie an der Universität Kassel/D. Mit einer Forschung über den Wiener Architekturhistoriker Emil Kaufmann und
den Begriff der Autonomen Architektur promovierte sie an der TU Wien/Fakultät für Architektur und Raumplanung.
Anmeldung und COVID-19 Maßnahmen:
Es gelten die aktuellen Covid 19 Maßnahmen und eine Anmeldung
unter https://pretix.eu/angewandte/OW/ ist daher unumgänglich. Der Zutritt
erfolgt über den Haupteingang Georg-Coch-Platz 2, 1010 Wien und ist nur unter Einhaltung der 2,5G-Regel (PCR-getestet oder
genesen oder geimpft) möglich.