21. Oktober 2022
 Dagmar
                                          Chobot und die Bildrecht freuen sich Judith Fegerl (TransArts) als Preisträgerin des Dagmar Chobot Skulpturenpreis 2022 bekannt
                                          zu geben. Der Nominierungspreis wurde der Künstlerin am 20. Oktober im Leopold Museum Wien überreicht und würdigt die vielfältigen
                                          Präsentationen, in denen Judith Fegerl die Schnitt- und Anschlussstellen von Technik und Körper, Technologie und Bewusstsein,
                                          anorganischer und organischer Materie sowie das Potenzial von Energie sichtbar macht.
 JUDITH
                                          FEGERLDie Skulpturen, architektonischen Interventionen und Raumzeichnungen von Judith Fegerl verhalten
                                          sich wie Speicherorte unsichtbarer Energie. Das „Co-Laborieren mit dieser unsichtbaren Kraft“, wie Fegerl ihre Strategie in
                                          der Handhabung von Strom beschreibt, fordert die Substanz des Ausstellungsraumes heraus – oftmals mit unvorhersehbaren Ergebnissen.
                                          Die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Phasen der Erzeugung, der Verteilung und der Speicherung von Energie verweisen
                                          dabei auf unsere Elektrizitätsabhängigkeit – einen auf vielen Ebenen spürbar werdenden Spannungszustand, den die Künstlerin
                                          in die klassischen Leiter Aluminium, Kupfer und Messing übersetzt und geschickt in ein energetisches Gleichgewicht zu bringen
                                          versucht.
Ihre Faszination am Wesen der Energie verdeutlicht sich in einer Vielzahl skulpturaler Arbeiten, etwa,
                                          wenn Judith Fegerl Stromleitungen kontrolliert überlastet und mit deren glühend heißem Draht Brandspuren auf Galeriewände
                                          zeichnet (cauter, seit 2012), oder wenn sie schwere Edelstahlplatten einem galvanischen Bad und somit einer elektrochemischen
                                          Transformationen unterzieht (series of electric shocks, 2021). Immer gilt: das eigentliche Objekt ist niemals (nur) das, was
                                          man sieht. Es ist das, was zwischen den Platten, Stäben und Stromleitern passiert, was Judith Fegerl antreibt und, wie Martin
                                          Kugler bezeichnend zusammenführt: „Ihr Werk ergibt sich aus der Kombination des Potenzials, das in der Energie steckt und
                                          den physischen Artefakten, in denen diese Kräfte wirksam werden.“
Judith Fegerl, *1977 in Wien.
                                          Studium an der Akademie der bildenden Künste Wien, Klasse Peter Kogler und Birgit Jürgenssen sowie an der Universität für
                                          angewandte Kunst Wien, Klasse Karel Dudesek, Thomas Fürstner und Peter Weibel. Sie lebt und arbeitet in Wien. 
www.judithfegerl.netDAGMAR CHOBOT SKULPTURENPREISDer Dagmar Chobot Skulpturenpreis wurde 2016 von der Wiener
                                          Galeristin Dagmar Chobot und der Stiftungspartnerin Bildrecht ins Leben gerufen. Als erster Preis seiner Art in Österreich
                                          ist er explizit dem Medium Skulptur gewidmet und berücksichtigt neben klassischen Zugängen auch experimentelle Ansätze und
                                          Installationen. Bisherige Preisträger:innen: 2020 Constantin Luser, 2019 Anne Schneider, 2018 Roman Pfeffer, 2017 Sofie Thorsen,
                                          2016 Angelika Loderer.
PREISVERGABE 2022 MODALITÄTEN2022 haben sechs Nominator:nnen Positionen
                                          aus dem Bereich zeitgenössische Skulptur, Plastik, Objektkunst oder Installation für den Dagmar Chobot Skulpturenpreis eingereicht.
                                          Aus diesen Vorschlägen ermittelte die Jury Judith Fegerl als Preisträgerin für 2022.
NOMINATORINNEN 2022
                                          Silvie Aigner (Chefredakteurin Parnass), Manuela Ammer (Kuratorin mumok Wien), Katrin Bucher-Trantow (Chefkuratorin Kunsthaus
                                          Graz), Elsy Lahner (Kuratorin Albertina Wien), Genoveva Rückert (Kuratorin OÖ Landes-Kultur GmbH) und Christoph Thun-Hohenstein
                                          (Geschäftsführer Kunst & Klima Werkstätte GmbH)
JURY 2022 Dagmar Chobot (Preisstifterin und
                                          Juryvorsitzende), Heike Eipeldauer (Kuratorin mumok Wien), Edelbert Köb (Kurator), Günter Schönberger (Geschäftsführer Bildrecht)
                                          und Hans-Peter Wipplinger (Direktor Leopold Museum Wien)