On Motherhood

07. März 2025
Ein Projekt im Zusammenhang mit dem Angewandte Mentoring-Programm der Abteilung Gleichstellung – Veröffentlicht im Kontext #internationalwomensday

„There are good artists that have children. Of course there are. They are called men.“ Der provokante Satz von Tracey Emin, der für große Aufregung sorgte, verdeutlicht heute noch die strukturellen Herausforderungen, mit denen Künstlerinnen konfrontiert werden, besonders wenn sie Mütter werden. Elodie Grethen hat sich mit ihrem Projekt »On Motherhood« diese Spannung gewidmet.
 
Im Rahmen des Angewandten Mentoring Programms entwickelte sie in Zusammenarbeit mit ihrer Mentorin Maren Lübbke-Tidow einen visuellen und textlichen Dialog, der Mutterschaft nicht nur als persönliche Erfahrung, sondern auch als strukturelle Herausforderung im Kunstbetrieb reflektiert.
Elodie Grethen (FR) ist freischaffende Künstlerin und Fotografin. Sie hat Fotografie an der Schule Friedl Kubelka für künstlerische Fotografie Wien studiert und arbeitet seit 2022 an der Universität für Angewandte Kunst Wien in der Abteilung für Angewandte Fotografie und zeitbasierte Medien. Ihre Arbeiten reichen von Fotografie über Performances bis hin zu Installationen, mit einem Fokus auf Intimität und Care. Im Jahr 2022 hat sie sich für das Angewandte Mentoring Programm beworben und wurde als motivierte Nachwuchskünstlerin ausgewählt.
 
Als Mentorin wurde die freie Autorin, Kritikerin und Kuratorin Maren Lübkke-Tidow ausgewählt, deren profundes Wissen über zeitgenössische Fotografie international geschätzt wird. 
Im Laufe des Mentorings (Nov 2023–Nov 2024) haben ein intensiver künstlerischer Austausch, tiefgehende Gespräche und eine kontinuierliche Reflexion über ihre künstlerische Praxis stattgefunden, die Elodie Grethens Arbeit nachhaltig geprägt und weiterentwickelt haben.
 
Da Grethen selbst zu Beginn des Mentoring-Programms in Karenz war, wurde schnell deutlich, dass ihre persönliche Lebensrealität und die damit verbundenen Erfahrungen einen zentralen Teil ihres Austauschs bilden würden. Aus ihrem Austausch ist die Arbeit »On Motherhood« entstanden, in der Grethen mit ihrer Mentorin Maren Lübbke-Tidow in einen visuellen und schriftlichen Dialog zum Thema Mutterschaft tritt. In einem Ping-Pong-artigen Austausch werden Briefe und Bilder gesendet, auf die beide mit eigenen Texten und (Referenz-) Bildern antworten. Ursprünglich als analytischer Diskurs konzipiert, entwickelte sich das Projekt zu einem persönlichen Manifest, in dem radikale Offenheit und Verwundbarkeit als Werkzeuge der Reflexion dienen. Dieser Austausch verleiht der Spannung zwischen persönlicher Erfahrung und künstlerischer Praxis der Fotografin visuellen Ausdruck und beleuchtet die strukturellen Herausforderungen des Mutterseins im Kunstkontext.
 
Mehr zum Projekt On Motherhood: https://elodiegrethen.com/On-Motherhood
 
Über das Angewandte Angewandte Mentoring-Programm der Abteilung Gleichstellung:
Das Angewandte Mentoring-Programm der Abteilung Gleichstellung war mit dem Ziel entstanden der Verringerung des Frauenanteiles entlang der Karriereleiter entgegenzuwirken und um motivierte Nachwuchskünstlerinnen und –wissenschaftlerinnen durch einen Austausch mit erfahrenen internationalen Künstler*innen und Wissenschaftler*innen bei der frühzeitigen Planung der eigenen beruflichen Karriere zu unterstützen.

Ziel ist es, der Verringerung des Frauenanteiles entlang der Karriereleiter mit zunehmender Qualifikation (vom Studium bis zur Professur) entgegenzuwirken und motivierte Nachwuchskünstlerinnen und –wissenschaftlerinnen durch einen Austausch mit erfahrenen internationalen Künstler*innen und Wissenschaftler*innen bei der frühzeitigen Planung der eigenen beruflichen Karriere zu unterstützen
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Elodie Grethen, On Motherhood, A guide to tenditinis