Museums as Commons

Digitale Strategien zur Wiederaneignung öffentlichen Raums / von Öffentlichkeit

Die Digitalisierung von Museen und das damit einhergehende Versprechen der verbesserten Zugänglichkeit ist mit vielen Widersprüchen verbunden. Während wir aktuell eine umfassende Digitalisierung von unterschiedlichsten Wissensbeständen erleben, ist eben dieses Wissen gleichzeitig gefährdet privatisiert beziehungsweise ökonomisiert zu werden. Was bedeutet in diesem Zusammenhang der Erfahrungsschatz der Museen hinsichtlich Digitalisierungsprozessen für die Commons? Wie wirkt Museumswissen in die Gesellschaft, wenn es allen gehört und jeder es erweitern kann? Ausgehend von diesen Fragen, haben das Studienprogramm /ecm und Expanded Museum Studies die Künstlerin Ofri Cnaani eingeladen, einen öffentlichen Vortrag zu halten. Anschließend findet eine Podiumsdiskussion statt.

Begrüßung von Petra Schaper Rinkel
From Practice To Commons
Vortrag (Englisch) von Ofri Cnaani


Groß angelegte Projekte zur Digitalisierung von kulturellem Erbe sind häufig durch wirtschaftliche Interessen motiviert, die ihren Ursprung in techno-kolonialen Ambitionen haben. Dieser Prozess involviert in der Regel Institutionen und Unternehmen, die einen Eigentumsanspruch auf Daten erheben, die entweder durch die Digitalisierung öffentlicher Sammlungen oder von ihren Nutzer*innen selbst erzeugt wurden. Die Privatisierung ebendieser Daten ist die Folge.
In ihrem Vortrag werden mehrere drängende Dilemmata im Zusammenhang mit dem Digitalisierungsprozess von und dem Eigentum an digitalen Daten aufgezeigt. Durch die Untersuchung verschiedener Fallstudien, die sich mit dem Verlust physischer Sammlungen unter katastrophalen Bedingungen befassen, stellt ihre Präsentation traditionelle Wertkonzepte in Frage, die auf marktorientierten Vorstellungen von Originalität, Urheberschaft und Eigentum basieren. Anhand von Beispielen, bei denen physische Kulturgüter aus unterschiedlichen Gründen verloren gegangen sind beziehungsweise nicht mehr existieren, wird Ofri Cnaanis Vortrag kreative Praktiken untersuchen, die das Nachleben kultureller Daten gestalten und alternative Wege zur gemeinsamen Nutzung von Objekten und Erzählungen vorschlagen. Dazu gehören, unter anderem, die Neubewertung traditioneller Methoden zur Bewahrung von Wissen, die bewusste Ablehnung der Verwendung für das Training von KI-Modellen und das Überdenken von Modellen kollektiven Eigentums.

Podiumsdiskussion mit
Petra Schaper Rinkel Rektorin Universität für angewandte Kunst Wien
Ofri Cnaani Künstlerin und Wissenschaftlerin
Nora Sternfeld Professorin für Kunstvermittlung, HFBK Hamburg, /ecm Leitungsteam
Julienne Lorz Professorin für Expanded Museum Studies, Universität für angewandte Kunst Wien
Moderiert von Martina Griesser-Stermscheg Leiterin des Forschungsinstituts am Technischen Museum Wien, /ecm Leitungsteam

Anschließend Snacks und Getränke

Eine Zusammenarbeit zwischen dem Studienprogramm /ecm und der Abteilung Expanded Museum Studies

Anmeldung unter: ecm_anmeldung@uni-ak.ac.at
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