Von Steckdose zu Steckdose

Ein experimentelles Filmprojekt über die E-Tankstelle von Christoph Höschele und niemandsland wien

TransArts - Transdisziplinäre Kunst
Ein Projekt im Rahmen von SHIFT


mit Live-Vertonung und Diskussionsrunde

Talkgäste:
Patricia Grzonka (Kunsthistorikerin und Kritikerin)
Ernst Logar (Reflecting Oil)
Christoph Höschele (Künstler und Projektleitung “Von Steckdose zu Steckdose”)
Live Film-Vertonung: Falm (dubonwax/munich)
Ausklang: DJ Tesco / DJ Soziale Plastik Beuys


Weitere Screening Termine:

Fr 17.05.2024     
19:00 Kunstraum am Schauplatz, Praterstraße 42, 1020 Wien  -  mit Live-Vertonung von Richard Eigner  (TransArts / Ritornell)

Do 23.05.2024     
19:00 Bildraum Studio Brotfabrik Wien, Absbergasse 27, 1110 Wien -  mit Live-Vertonung von FALM (dubonwax / munich)

Fr 07.06.2024 
20:00 Donauinsel, Brückenpfeiler unter A23 Neue Donau, 1220 Wien

https://shift.wien/projekte/von-steckdose-zu-steckdose/



1963 fotografierte der US-Pop Art Künstler Ed Ruscha 26 Tankstellen für seinen Bildband “Twentysix Gasoline Stations“. Mit einer Erstauflage von 400 Stück wird dieses Werk oft als erstes Künstlerbuch rezitiert – darüber hinaus ist es vor allem auch ein wunderbares Zeitdokument über Tankstellen und Mobilität der 60iger Jahre.

Ein Zeitsprung ins Jahr 2024…. An immer mehr Orten tauchen sie auf. In den Städten sowie im ländlichen Raum. Für viele ein Mysterium, ein Verbündeter des Klimaschutzes, ein Ort der polarisiert und Fragen offen lässt…. Was kostet das wohl, wie lange dauert das, wer darf das nutzen und vielleicht sollte ich das auch machen? Die E-Tankstelle ist seit ein paar Jahren fixer Bestandteil des Straßennetzes geworden. Rund 85.000 E-Autos sind auf österreichs Straßen unterwegs. 2010 waren es gerade einmal um die 100. Gleichzeitig ist somit auch die Dichte an E-Tankstellen deutlich gestiegen. So sind es in Wien heute schon über 1600 öffentliche Ladepunkte.

Für SHIFT 2023/24 war diese (noch-)Randerscheinung Motivation für ein mobiles und nachhaltig-betriebenes Filmprojekt im öffentlichen Raum. Im Rahmen von mehrtägigen Fahrten innerhalb Wiens mit einem adaptierten E-Lastenrad samt Videoequipment von Steckdose zu Steckdose entstanden Filmaufnahmen, die elektrische Zapfstellen in ihrer Umgebung zeigen. Im No-Comment Stil, aus fixer Perspektive und ohne künstliche Handlung oder Kommentar, sind dabei diese Orte in ihren verschiedenen städtebaulichen Settings zu sehen.

Filmgeschichtlich ist die Tankstelle ein bekanntes und beliebtes Motiv. Ein sozialer Mikrokosmos, oder wie es der französische Anthropologe Marc Augé beschreibt ein “Nicht-Ort”. Ein Geschäft das immer geöffnet scheint, eine Unterbrechung in der ständigen Bewegung aber auch ein Symbol der Mobilität und gleichzeitig unserer Abhängigkeit von erschöpflichen Ressourcen.

Zu sehen ist ein entschleunigtes, filmisches Dokument über das Phänomen E-Tankstelle. Im Gespräch zwischen Kunsthistorikerin und Kritikerin Patricia Grzonka und dem Experten für Petroculture und Gründer der Platform Reflecting Oil, Ernst Logar, werden kunstgeschichtliche und zeitgenössische, sowie soziale und gesellschaftsrelevante Aspekte des Projektes aufgezeigt und diskutiert.

Zu dem Screening in der Kunsttankstelle wird der Experimental-Musiker “FALM” (dubonwax), ein Elektro-Liveset zu den Filmbildern arrangieren.
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Von Steckdose zu Steckdose
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