Crafting Data: Material Practices in Art and AI
Symposium und Workshops
Die Universität für angewandte Kunst Wien wurde vor 150 Jahren als Reaktion auf die erste industrielle
Revolution gegründet. Ihr Gründer, Rudolf von Eitelberger, sah die Angewandte als einen Ort, an dem „Künstler ausgebildet
werden, die in die Industrie eingreifen können“, und verankerte die industrielle Produktion in der künstlerischen Praxis.
Heute muss diese Vision angesichts einer neuen Herausforderung erneuert werden: der vierten industriellen Revolution, die
von Daten und künstlicher Intelligenz angetrieben wird. Wie können wir datengesteuerte Technologien wie KI „auf der Grundlage
der Kunst“ entwickeln und verstehen?
Dieses Symposium untersucht Daten als
etwas Physisches und Greifbares, das manipuliert werden kann und sollte. Es untersucht die Materialität von Daten und wie
sie in künstlerische Praktiken eingebettet sind. So wie die Wiener Werkstätten versuchten, Kunst in den
Alltag zu integrieren, indem sie eine funktionale Alternative zur industriellen Produktion anboten, kann auch das zeitgenössische
maschinelle Lernen von künstlerischen Interventionen profitieren. Daten und ihre Modelle greifbar zu machen, öffnet sie für
Diskussionen.
Das Symposium fragt: Wie können wir Kunst, Geisteswissenschaften und technische Wissenschaften
beim Verständnis von Datenmodellen miteinander verbinden? Welche Rolle können künstlerische Praktiken bei der Auseinandersetzung
mit algorithmischer Voreingenommenheit, Datendarstellung und Ethik des maschinellen Lernens spielen? Wie können wir eine künstlerische
Ausbildung fördern, die eine kritische, demokratische Auseinandersetzung mit KI ermöglicht? Welche neuen Ideen entstehen,
wenn computergestützte Methoden Wissen aus Kunst und Design integrieren?
Diese Fragen stehen im Einklang
mit dem Engagement der Angewandten, die digitale Transformation durch künstlerisches und kritisches Wissen zu gestalten und
eine Verbindung zu breiteren Diskussionen über die kulturellen, sozialen und epistemologischen Dimensionen von KI und maschinellem
Lernen herzustellen. Die Anerkennung von KI als kulturelles Phänomen, das Interpretation, Kritik und Vorstellungskraft erfordert,
und nicht nur als Werkzeug, spricht für die umfassendere Mission, transdisziplinäre Lernmethoden in Bezug auf die Komplexität
der digitalen Transformation zu entwickeln.
Symposium
Beiträge von Diane Cescutti, Mat Dryhurst, Kyriaki Goni, Robin Holt, Victoria Ivanova, Avery Slater und Hito Steyerl
27. Januar 2026
Universität für angewandte Kunst Wien, Auditorium, Vordere
Zollamtsstraße 7, 1030 Wien
Interne Workshops zur gemeinsamen Ermittlung des Bedarfs der
Universität an KI-Fachwissen und zur Entwicklung eines Profils in den Bereichen Kunst, Wissenschaft und Bildung.
28. Januar 2026
Universität für angewandte Kunst Wien, Auditorium, Vordere Zollamtsstraße
7, 1030 Wien