Universitätsgalerie
der AngewandtenKünstler*innen:
Tshepiso Moropa | Ava Binta Giallo | Minia Biabiany | Tabita
Rezaire | Eric Asamoah | Danielle Brathwaite-Shirley | OzHopé Collective | Ebun Sodipo
Undulating
Currents wird am 8. November 2023 um 18 Uhr in der Sala Terrena der Universitätsgalerie der Angewandten eröffnet und
läuft bis zum 23. Dezember 2023.
Undulating Currents ist eine von
den Studierenden Brooklyn J. Pakathi und Mekhala Dave gemeinsam kuratierte und von Maria Rudakova gestaltete Ausstellung,
die die Frage aufwirft: Wie beginnen wir angesichts unserer aktuellen ökologischen Krise, die sowohl vom historischen kolonialen
Erbe als auch von der andauernden kapitalistischen Ausbeutung geprägt ist, mit unserer materiellen Welt umzugehen?
Dabei
konzentriert sich die Ausstellung hauptsächlich auf die Materialität von Öl und Wasser – zwei der am meisten ausgebeuteten
Ressourcen. Undulating Currents bringt Menschen der schwarzen Diaspora, Ökofeministi*innen und queere Künstler*innen
zusammen, um dekoloniale Perspektiven in verborgenen Erzählungen und ästhetischen Sensibilitäten aufzuspüren und ortsbezogene
Kämpfe sichtbar zu machen. Entstanden aus dem Anliegen, schwarzes Leben zu feiern, kristallisieren sich in Undulating
Currents Momente des Widerstands heraus, indem sich das Erzählen von Geschichten mit gelebten Erfahrungen verbinden.
Die Ausstellung eröffnet so Möglichkeiten des “world-building”, indem Vergangenheit und Gegenwart miteinander verwoben werden,
um gemeinsam eine Zukunft zu imaginieren.
Als ein Ort des Wissensaustauschs situiert sich Undulating
Currents an der Schnittstelle von Kunst und kollaborativer Praxis. Durch die Gegenüberstellung zweier unterschiedlicher,
aber miteinander verbundener Elemente: Öl und Wasser, verbindet sich künstlerische Praxis, wissenschaftliche Forschung
und kuratorische Praxis, um sich aus unterschiedlichen Persepktiven mit den Zusammenhängen von ökologischen und sozialen Ungerechtigkeiten
auseinanderzusetzen.
Die Gruppenausstellung ist Teil von Mekhala Daves Doktorarbeit mit dem
Titel Ocean in Us: Relations and Rights an der Universität für angewandte Kunst Wien, die einen erkenntnistheoretischen
Ansatz mit dekolonialem Denken und situiertem Wissen verfolgt, um durch kollaborative und partizipatorische Aktionsformen
die Verantwortung für die Ozeane neu zu denken.
Programm:
Im
Rahmen dieser Führung werden wir einige der ausgestellten Arbeiten genauer betrachten und anschließend Texte lesen und diskutieren,
die grundlegend für die Ausstellung sind.
Offen für Alle
07.12.23,
17:00 - 19:00 Uhr: Kuratorische Führung & Lesegruppe Teil 2 in Kollaboration mit Klasse für Alle
Im
Rahmen dieser Führung werden wir einige der ausgestellten Arbeiten genauer betrachten und anschließend Texte lesen und diskutieren,
die grundlegend für die Ausstellung sind.
Offen für Alle
Undulating Currents
ist eine Produktion der Universitätsgalerie der Angewandten mit der Unterstützung von Jenni Tischer und Marei Buhmann, der
Abteilung für Transmediale Kunst, der Universitätsbibliothek der Angewandten und der Klasse für Alle.
Kuratorisches
Team
Brooklyn J. Pakathi (They/Them) ist unabhängige*r Kurator*in und Kulturproduzent*in.
Pakathis kuratorische Arbeit ist geprägt von einem Interesse an dekolonialen kuratorischen Praktiken und der Suche nach alternativen
kuratorischen Strategien, die zur Verankerung von kultureller Gerechtigkeit genutzt werden können. Pakathi arbeitet an der
Umsetzung von Technologiekulturen, der Entwicklung inklusiver und alternativer Definitionen des Technologischen und der Nutzung
des virtuellen Raums, um künstlerische Praktiken und Diskurse außerhalb des modernen kolonialen Weltsystems einzusetzen.
Pakathis
künstlerische Praxis beschäftigt sich mit der Sprache und Materialität von Emotionen. Die in Wien lebende Künstler*in
und Kurator*in konstruiert Objekt, Bild und Raum, um die zugrunde liegende Architektur dieser tiefgreifenden und komplexen
psychologischen Kräfte zu verbinden und zu abstrahieren. Brooklyn J. Pakathi ist derzeit Student*in am Department für Transmediale
Kunst an der Universität für angewandte Kunst Wien.
Mekhala Dave (She/Her) ist
Juristin und Kunstwissenschaftlerin und lebt in Wien. Sie ist Analystin für Meeresrecht und -politik/Rechtswissenschaftlerin
an der TBA21-Akademie und Doktorandin in zeitgenössischer Kunstgeschichte und -theorie an der Universität für angewandte Kunst
Wien. In ihrer juristischen Praxis sowie in ihrer Doktorarbeit setzt sie sich für eine soziale Wende in der künstlerischen
Praxis ein und erforscht Begegnungen zwischen Wissenssphären und Gemeinschaften im globalen Süden an der Schnittstelle von
Aktivismus und neu zu gestaltender Meerespolitik. Aus ihren transdisziplinären Erfahrungen schöpft sie Inspiration und spirituelle
Führung aus dem Wasser, um sich Fragen der Geschichtlichkeit und der Suche nach "neuen" Beziehungen von Identität und Zugehörigkeit
zu widmen.
Maria Rudakova (She/Her) ist eine unabhängige, in Wien ansässige multidisziplinäre
Designerin, die sich auf Ausstellungs-, Web-, Produkt- und Druckdesign spezialisiert hat.
Ihre Ausstellungsdesignpraxis
basiert auf einem kollaborativen und gemeinschaftsorientierten Ansatz. Im Gegensatz zur "White Cube"-Ideologie ist Maria daran
interessiert, aktiv eine besondere Sprache in den Ausstellungsprozess einzubringen. In ihrer Praxis des Ausstellungsdesigns
strebt sie danach, Verbindungen zwischen verschiedenen Disziplinen und Sprachen in einer nicht-hierarchischen Weise herzustellen.
Maria hat auch eine Reihe von künstlerischen, auf Recherchen basierenden Videoprojekten zu verschiedenen politischen und sozialen
Themen realisiert.
Zu ihren jüngsten Arbeiten gehören die laufende Ausstellung "Extensions of Self" im Francisco
Carolinum Linz, die Ausstellungen "Intangible Care" und "Embodied structures" des CIVA Festivals im Belvedere 21 sowie die
digitale Identität für das PW-Magazin. Maria hat ihr Studium an der University of Hertfordshire abgeschlossen und studiert
derzeit an der Universität für angewandte Kunst Wien.
*BPOC steht für "Black and indigineous
people, and People of Colour" und ist eine Selbstbezeichnung. Während wir den Begriff BPOC verwenden, erkennen wir die Grenzen
dieser Terminologie an. Dies schließt Menschen ein, die sich als Schwarze, Braune, People of Colour, Global Majority, gemischte
Rasse, mehrfache Herkunft und/oder aus dem Globalen Süden und/oder aus Ost- und Südostasien, Westasien, Asien, dem Nahen Osten,
Afrika, der afrikanischen Karibik, der Karibik, Latinx, pazifischen Inseln, indigenen Völkern oder First Nations und der Diaspora
identifizieren.