Publikationen von Studierenden vom Institut für Sprachkunst

30. Januar 2024
Die Publikationen von Studierenden vom Institut für Sprachkunst Die Kunst, die richtigen Indiskretionen zu begehen von Monika Rinck und Georg Oberhumer und Wir sitzen im Dickicht und weinen von Felicitas Prokopetz sind neu erschienen.


Die Kunst, die richtigen Indiskretionen zu begehen
Hg. von Monika Rinck, Georg Oberhumer

mit Beiträgen von Frieda Paris, Anna Maschik, Julius Handl, Stefan Steiner, Regina Menke, Theresia Prammer, Sandro Huber, Helene Proißl, Paul Schmidt

"Warum bin ich hier? fragt die Krawattenrechnung. Ordne mich ein! fordern einige Zeilen, die ein Gedichtanfang sein könnten. Deute mich! ruft ein nicht abgeschickter Briefentwurf, ergänze mich! krächzt ein zerrissener Zettel." (Sandro Huber: Das Apollo-Department)
Studierende des Instituts für Sprachkunst in Wien haben sich ein Jahr lang mit dem literarischen Erbe Konrad Bayers und dem späten Nachhall der Wiener Gruppe befasst. Sie trafen sich in jener Wohnung im dritten Wiener Bezirk, in der Konrad Bayer und die ihn um viele Jahre überlebende Traudl Bayer-Steiger einige Zeit gemeinsam gelebt haben. Dort ist der verbliebene Teilnachlass Konrad Bayers in säurelosen Archivkartons in einem sicheren Manuskriptschrank verwahrt.
Der Band versammelt Beiträge zum eisigen Solipsismus Konrad Bayers, zum Überdauern der Dinge, zum Durchrauschen der Gespenster oder zu Bayers vertracktem Verhältnis zu den unterschiedlichsten Ordnungsstrukturen. Neben studentischen Arbeiten findet sich in dieser Auswahl auch der Festvortrag für Traudl Bayer, den die Autorin, Übersetzerin und Literaturwissenschaftlerin Theresia Prammer anlässlich des 100. Geburtstags in Wien gehalten hat, in dem sie sich ausgehend von der Liebesbeziehung zwischen Traudl Bayer-Steiger und Konrad Bayer mit dem Leben dieser klugen, humorvollen, reichen, lebenslustigen und "mental weitgereisten" Frau befasst.




Wir sitzen im Dickicht und weinen, Felicitas Prokopetz
Felicitas Prokopetz

Als ihre Mutter an Krebs erkrankt und zeitgleich ihr 16-jähriger Sohn ein Schuljahr in England verbringen will, findet Valerie sich zwischen zwei existenziellen Konflikten gefangen: Während sie sich aus der dysfunktionalen Beziehung zur Mutter lösen will, aber nicht darf, muss sie das Kind loslassen, das so viele Jahre ihr Lebensmittelpunkt war, obwohl sie dazu noch nicht bereit ist.
Doch jeder Konflikt hat eine Geschichte. Beginnend in der Kindheit von Valeries Großmüttern wirft der Roman Schlaglichter auf die Vergangenheit, die sich nach und nach zu einem intergenerationellen Frauenportrait verbinden, und stellt dabei die drängende Frage: Kann man der eigenen Familiengeschichte entkommen?
»Ein kluger, vielschichtiger Debütroman, der traurig-schön davon erzählt, was Familie mit uns macht.« Caroline Wahl